International Development Association

Die International Development Association (deutsch: Internationale Entwicklungsorganisation) ist eine 1960 gegründete Tochergesellschaft der Weltbank Group mit Hauptsitz in Washington D.C. und eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die Ziele der IDA, die derzeit mehr als 900 Projekte unterstützt,  sind weitgehend identisch mit ihrer Schwesterorganisation IBRD, allerdings gewährt die IDA Kredite an ärmere Länder zu Sonderkonditionen und ermöglicht die Finanzierung von Entwicklungsprojekten unter wesentlich günstigeren Bedingungen:

  • Laufzeit in der Regel 40-50 Jahre
  • Beginn der Tilgung erst nach 10 Jahren
  • Rückzahlung ist auch in eigener Landeswährung möglich
  • Kredite sind zinslos

Diese Kredite sind allerdings nur den ärmsten Ländern zugänglich. Bedinung ist unter anderem ein fehlender Zugang zu internationalen Kreditmärkten sowie die aktive Umsetzung wachstumsorientierter Politikmaßnahmen. Weiter wird ein Pro-Kopf-Einkommen unter 1095 UD-Dollar vorausgesetzt, wobei diese Zahl aufgrund der begrenzten Mittel in der Vergabepraxis etwas niedriger anzusetzen ist (ca. 885 US $). Die Finanzhilfen werden zumeist an Zentralregierungen vergeben, jedoch immer häufiger auch an Regional- und Kommunalregierungen. Dort werden sie hauptsächlich eingesetzt, die Finanzierung für ökonomische Reformprogramme, Kapazitätsaufbau und öffentliche Investitionen zu sichern.

Die IDA selbst finanziert sich nicht auf Kapitalmärken, sondern rein aus Kreditrückzahlungen, Migliedsbeiträgen und Gewinnüberweisungen der IBRD. Zu den Mitgliedern zählen die meisten stärker industrialisierten und entwickelten Länder, Deutschland ist dabei nach Japan, den USA und Großbritannien der viertgrößte Beitragszahler. 

Mit ihren Projekten und Finanzierungen trägt die IDA wesentlich zur Steigerung der Produktivität, der Förderung wirtschaftlicher Entwicklung und der Verbesserung des Lebensstandards der Entwicklungsländer bei. Sämtliche finanzierten Projekte richten sich gezielt nach den wirklichen Fähigkeiten, Bedürfnissen und der Staatspolitik des jeweiligen Landes, sodass die Finanzhilfen möglichst wirksam genutzt werden können. Auch Kriterien wie Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit in der Regierungsführung spielen seit 1999 eine Rolle bei der Vergabe. Länder, die südlich der Sahara liegen, können an einem „Special Program of Assistance“ teilnehmen, das sich gezielt an Staaten mit hoher Schuldenlast und niedrigem Volkseinkommen richtet.

Der erste Kredit nach Gründung der IDA wurde für ein Straßenbauprojekt in Honduras vergeben. Seit der letzten Wiederauffüllung für den Zeitraum 2008-2011 vergab die IDA Kredite in Höhe von 41,9 Milliarden US $, wobei der deutsche Kapitalanteil bei knapp 7 % lag.arm