Devisencharts

Devisencharts stellen wiederkehrende Muster im Kursverlauf dar

Der Ausdruck Devisencharts wird als Oberbegriff für eine Vielzahl einzelner Chartmuster/Chartformationen verwendet. Deren Zweck besteht darin, ausgehend von Kursdaten aus der Vergangenheit eine Vorhersage zukünftiger Börsenkurse anzustreben. Die im umgangssprachlichen Ausdruck Devisencharts genannte Charttechnik beziehungsweise Chartanalyse findet nicht nur innerhalb des Devisenhandels, sondern auch bei weiteren Finanzinstrumenten wie beispielsweise Aktien und Futures Anwendung. In einer Finanzanalyse für Wertpapiere, Derivate, Devisen etc. wird eine sichtbare Kursentwicklung als Chart bezeichnet. Auf der Grundlage dieser (vergangenen) sichtbaren Kursentwicklungen entstehen Devisencharts nach unterschiedlichen Modellen (Mustern). Allen Charttechniken ist gemein, dass sie auf in der Vergangenheit oft wiederkehrenden Mustern des Kursverlaufs beruhen. Dass Devisencharts tatsächlich eine aussagekräftige Prognosefähigkeit für zukünftige Kursverläufe haben, ist in Fachkreisen stark umstritten und wissenschaftlich nicht bewiesen. Trader, Broker, weitere Markteilnehmer, Anlegermagazine, gute Börsenbücher weisen in diesem Zusammenhang einerseits auf mehr oder weniger große Wahrscheinlichkeiten fürs Eintreffen der erhofften Kursentwicklung hin. Andererseits wird in Bezug auf Devisencharts das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung erwähnt, wonach der Glaube an eine professionelle Chartanalyse sowie bestimmte Preislevel Online-Händler oder private Spekulanten zum Kaufen und Verkaufen von Devisen anregen.

Devisenkurse ergeben sich, unabhängig vom volkswirtschaftlich-politisch motivierten Einfluss der Zentralbanken betrachtet, aus Nachfrage der Käufer und Angebote der Verkäufer. Aufgrund dieses häufig unvorhersehbaren Verhaltens der Marktteilnehmer sind die Kurse in hohem Maße unstetig. Devisencharts sollen objektivere Handelsentscheidungen erleichtern, erfahrene Handelsteilnehmer wählen mehrere Charts gleichzeitig.

Chartformationen entstehen durch jeweils hinzugefügte Merkmale/Indikatoren, aus denen sich verschiedene wiederkehrende Muster für Devisencharts (Charttechnik/Chartanalyse) bilden. Devisencharts basieren auf Trends, Durchschnitten, Ein-Tages-Formationen (Gaps, Spikes, Umkehrtage, etc.) sowie Trendfolge-Indikatoren, beispielsweise dem GD (gleitender Durchschnitt). Beim Handel mit Währungen können Devisencharts Strategie und Taktik bestimmen, der Value at Risk das Risikomaß (Risikomanagement).